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News 24.03.2025 | Elisabethenwerk – SKF

So wirkte das Elisabethenwerk 2024

Im Jahr 2024 setzte das Elisabethenwerk seine Arbeit mit klarem Fokus auf Frauenförderung, nachhaltige Entwicklung und den Schutz von Menschenrechten fort.

Seit seiner Gründung im Jahr 1958 verpflichtet sich das Hilfswerk, Spenden effizient und transparent einzusetzen – ein Anspruch, der durch das Gütesiegel der Zewo untermauert wird. Dieses Siegel bestätigt, dass die Mittel verantwortungsvoll verwendet, professionell verwaltet und Projekte nachhaltig umgesetzt werden.

Für Spenderinnen und Spender bietet es die Sicherheit, dass ihre Unterstützung dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Diese Verpflichtung zu Qualität und Transparenz prägt die Arbeit des Elisabethenwerks und bildet das Fundament für dessen langfristige Wirkung.

Im vergangenen Jahr konnte das Elisabethenwerk dank grosszügiger Spenden 29 Projekte unterstützen – 18 in Indien und 11 in Uganda. Durch die Projekte fanden über 28’000 Frauen und Mädchen Zugang zu Bildung, wirtschaftlichen Chancen und besserer Gesundheitsversorgung. Rund 150’000 Menschen profitierten von unserer Hilfe. Die Finanzierung von Projekten bleibt eine Herausforderung, da die steigenden Lebenshaltungskosten, die noch immer deutlichen Folgen der Corona-Pandemie und soziale Ungleichheiten in den Partnerländern den Bedarf an Hilfe weiter erhöhen.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor war auch 2024 die enge Zusammenarbeit zwischen der Programmverantwortlichen in der Schweiz und den lokalen Beraterinnen in Indien und Uganda. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort wurden die Projekte sorgfältig geplant, begleitet und an die lokalen Bedürfnisse angepasst.

Informationen aus unseren Projektländern

Die politische und wirtschaftliche Lage in Uganda stellte auch 2024 viele Familien vor grosse Herausforderungen. Die Inflationsrate von über 8 Prozent verteuerte Grundnahrungsmittel wie Reis und Mehl sowie andere lebensnotwendige Güter erheblich, was besonders in ländlichen Regionen dramatische Folgen hatte. Zugleich bleibt die soziale Ungleichheit ausgeprägt, und Frauen sind häufig von Gewalt und Diskriminierung betroffen.

In diesem schwierigen Umfeld konnte das Elisabethenwerk durch gezielte Massnahmen die Lebenssituation vieler Frauen nachhaltig verbessern. Im November 2024 reiste die Programmverantwortliche des Elisabethenwerks nach Uganda, um Schulungen, Projektbesuche und strategische Planungen vor Ort durchzuführen. In der Region Kasese wurden 23 Vertreterinnen des Programms mit dem Namen «Ugandan Partnership of Women for Self Help Development» (UPWOSED) in den Bereichen Projektplanung, Budgetierung und Monitoring weitergebildet. Das Programm zielt seit 2010 darauf ab, die sozioökonomischen Herausforderungen anzugehen, mit denen Frauen in sechs ländlichen Regionen Ugandas konfrontiert sind. Diese Schulung stärkt die Kapazitäten der lokalen Partnerorganisationen nachhaltig und ermöglicht es ihnen, die Aktivitäten künftig noch effizienter und eigenständiger umzusetzen.

Besuche bei Spar- und Kreditgruppen in der Region Kasese zeigten, wie wirkungsvoll die Arbeit vor Ort ist. Frauen nutzen einkommensgenerierende Aktivitäten wie Schuhherstellung, Seifenproduktion, Schneiderei oder den Anbau von Gemüse, um sich wirtschaftlich unabhängiger zu machen. Die Einnahmen fliessen direkt in die Bildung ihrer Kinder, die Gesundheitsversorgung und eine bessere Ernährung ihrer Familien.

Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie KAWODA oder Mukonomura trug ebenfalls zu positiven Entwicklungen bei. KAWODA erreicht durch Aufklärungsarbeit über Frühverheiratung und reproduktive Gesundheit zehntausende Menschen in mehreren Gemeinden und eröffnet jungen Frauen durch handwerkliche Schulungen neue Einkommensquellen. Mukonomura fördert im Kyenjojo-Distrikt Frauen durch die Ausbildung in der Herstellung von Handtaschen und den Aufbau von Spar- und Kreditgruppen.

Herausforderungen wie der fehlende Zugang zu Arbeitsmaterialien – etwa Nähmaschinen – wurden gezielt adressiert. Die enge Begleitung und der kontinuierliche Austausch mit den lokalen Partnerorganisationen bleiben dabei zentrale Pfeiler der Arbeit des Elisabethenwerks.

  • Bilder von Schulungen und Projektbesuchen in Uganda
Absolventinnen des Friseurinnenkurses im Schulungszentrum der Organisation KAWODA. Uganda, November 2024
Schulclub der Organisation KAWODA. Uganda, November 2024

Auch in Indien spürt die Bevölkerung noch immer die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie. Viele Menschen mussten Kredite aufnehmen, um Essen oder Medikamente zu bezahlen, oft zu hohen Zinsen von privaten Geldverleihern. Besonders in ländlichen Regionen verschärfen hohe Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten die ohnehin schwierige Lage. Frauen waren besonders betroffen, da sie oft als Haushaltshilfen arbeiteten und als Erste entlassen wurden.  Zudem haben sie nach wie vor mit tief verwurzelten patriarchalen Strukturen, geschlechtsspezifischer Gewalt und fehlendem Zugang zu Ressourcen zu kämpfen.

Das Elisabethenwerk arbeitete 2024 mit 19 lokalen Partnerorganisationen eng zusammen, um Frauen in diesen Herausforderungen zu unterstützen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Ein Schwerpunkt lag auf Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft, durch die Frauen ihre Ernteerträge steigern und ihre Familien mittlerweile besser ernähren können. Zudem wurden Spar- und Kreditgruppen gefördert, die es Frauen ermöglichen, kleine Unternehmen zu gründen und dadurch finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. In den Gemeinden sensibilisierten die Projekte über Frauenrechte, wodurch Frauen und Mädchen nicht nur selbstbewusster, sondern auch zu aktiven Mitgestalterinnen ihres sozialen Umfelds wurden.

Die langfristige Wirkung dieser Projekte zeigt, wie wichtig die Unterstützung durch lokale Berater:innen und Partnerorganisationen ist. Diese kennen die regionalen Gegebenheiten sowie Herausforderungen und können passgenaue Lösungen entwickeln. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Programmverantwortlichen des Elisabethenwerks in der Schweiz und den Organisationen vor Ort konnten die Projekte sorgfältig geplant und effektiv umgesetzt werden.

Teilnehmerinnen der Schulung zu ökologischem Anbau. Indien, Oktober 2024

Ausblick: Gemeinsam für eine gerechtere Welt

Für 2025 plant das Elisabethenwerk eine Reise nach Indien, bei der die Fortschritte der laufenden Projekte überprüft und neue Initiativen gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort entwickelt werden sollen. Zudem ist ein Treffen mit Partnerorganisationen in Puri, im Bundesstaat Odisha vorgesehen, bei dem alle Beteiligten die Gelegenheit haben, während zwei Tagen Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Weil die Arbeit von Partnerorganisationen durch willkürliche staatliche Eingriffe zunehmend eingeschränkt wird, erarbeiten wir Szenarien und prüfen neue Kooperationen. Wichtig bleibt die enge Zusammenarbeit zwischen der Programmverantwortlichen in der Schweiz und den lokalen Beraterinnen in Indien und Uganda. 

Das Elisabethenwerk wird auch in Zukunft daran arbeiten, Frauen eine Stimme und ihnen die Mittel an die Hand zu geben, ihre Lebensumstände nachhaltig zu verbessern. Die Herausforderungen sind gross, doch die langjährige Erfahrung des Elisabethenwerks, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen vor Ort und die Unterstützung durch Spenderinnen und Spender machen Hoffnung.
 

über 28'000

Frauen und Mädchen waren in die 29 Projekte des Elisabethenwerks involviert.

150'000

Menschen kamen die Projekte des Elisabethenwerks zugute. 

23

Projektmitarbeiterinnen des Programms «UPWOSED» nahmen in Uganda an einer Weiterbildung des Elisabethenwerks zum Thema Projektmanagement teil.

10

Jugend-Clubs haben in Schulen und umliegenden Gemeinden zum Thema Kinderrechte Aufklärungsarbeit geleistet und ihre wichtige Arbeit fortgesetzt. Die Clubs bieten adoleszenten Mädchen eine geschützte Umgebung, um über sensible Themen zu sprechen.

Zwei Beispiele unserer Hilfe im 2024

Stellvertretend für die Projekte, die das Elisabethenwerk 2024 umgesetzt hat, erzählen zwei Frauen, was mit Unterstützung des Elisabethenwerks bewegt wird:

News

10. Juli 2024

Nangoli Jane, Bunamuwaya, Uganda

Als Erwachsene erstmals einen Stift in der Hand

News

1. Juli 2024

Dorothy Birra, Bundibugyo, Uganda

Empowerment von Frauen

Darüber berichtete das Elisabethenwerk 2024

News

11. Dezember 2024

Vom Projekterfolg zur Unabhängigkeit

Über 3’000 Spar- und Kreditgruppen (SHGs) mit rund 59’000 Mitgliedern wurden dank der Unterstützung des Elisabethenwerks gegründet. Diese Gruppen bieten Frauen nicht nur die Möglichkeit, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, sondern auch, ihre Gemeinschaften aktiv mitzugestalten und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

News

18. Juni 2024

Das Wahlergebnis in Indien überrascht

Die Wahlergebnisse in Indien 2024 haben für Überraschung gesorgt. Die Indian National Developmental Inclusive Alliance (INDIA) konnte signifikante Stimmengewinne verzeichnen, was darauf hinweist, dass viele Wähler eine Alternative zur BJP und Narendra Modi suchten.

News

14. November 2024

Oraon-Frauen in Jharkhand stärken

News

27. Februar 2024

Die Situation von Minderheiten in Indien vor den Wahlen

Während sich Indien auf die Parlamentswahlen 2024 vorbereitet, rückt die Situation von Minderheitsgemeinschaften in den Fokus der Diskussion. Wie nehmen die lokalen Beraterinnen des Elisabethenwerks die Lage wahr? Was beschäftigt die Bevölkerung? 

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