Care-Arbeit im SKF
Care meint Betreuungs-, Pflege-, Beziehungs- und Hausarbeit und ist doch mehr als Putzen, Waschen, Kochen. Care bedeutet auch Zuhören, füreinander da Sein. Ob Säugling oder Senior:in: Jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens auf Fürsorge angewiesen. Care-Arbeit spielt sich im Privaten ab und ist dennoch politisch, denn unbezahlte Care-Arbeit wird zu 61% von Frauen geleistet. Das hat Konsequenzen: Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, um innerhalb ihrer Familien unbezahlt Care-Arbeit zu leisten. Das wirkt sich nachteilig auf Lohn, Altersvorsorge und Karrierechancen aus.
Gemeinsam mit unseren Mitgliedern
Als grosses Frauennetzwerk beziehen Stellung zu den Fragen unserer Zeit. Wir
- sensibilisieren für die Bedeutung freiwilliger Care-Arbeit
- machen die unbezahlte Care-Arbeit unseres Frauennetzwerks sichtbar
- verdeutlichen, was ohne freiwillige Fürsorge fehlen würde
- setzen uns mit Care-Arbeit im Kontext von Geschlechterverhältnissen auseinander
Sorgearbeit von Freiwilligen
Die Frauen der SKF-Ortsvereine leisten als Freiwillige unbezahlte Care-Arbeit in ihren Gemeinden und Pfarreien. Mit ihrem Engagement bereichern sie das Leben vieler Menschen und leisten einen grossen Beitrag zum lokalen Miteinander. Ob Wochenbettbesuche für frisch gebackene Mütter, Krabbelgruppen für Kleinkinder, Spiel- und Bastelnachmittage für Enkel und Grosseltern, Wanderausflüge für Seniorinnen und Senioren, Begleitangebote für Geflüchtete, Rollstuhlspaziergänge oder Jassangebote im Alterszentrum: Die freiwillig und ehrenamtlich engagierten Frauen bereichern auf verschiedene Weise das Leben vieler Menschen. Auch das Leben innerhalb der Pfarrgemeinden wäre ohne ihren Einsatz nicht denkbar: Sie bringen Pflegebedürftigen die Hauskommunion, stellen mit Kreativität Anlässe für Gross und Klein auf die Beine und besuchen Pfarreiangehörige, für die der Weg in die Kirche zu beschwerlich ist.
Vereinbarkeit politisch stärken
Die Sorge für betreuungs- und pflegebedürftige Personen obliegt der gesamten Gesellschaft und ist nicht ausschliesslich als Privatsache der betroffenen Angehörigen zu betrachten. Da der grössere Teil der familiären Betreuungs-und Pflegeaufgaben heute von Frauen erbracht wird, leistet eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der Erwerbsbeteiligung von Fachkräften, sondern auch zur Gleichstellung der Geschlechter.