Aktuelle Projekte des Elisabethenwerks
Jahr für Jahr unterstützt das Elisabethenwerk rund 50 Projekte und fördert mehrere Zehntausend Frauen. Hier stellen wir einige dieser Frauenprojekte vor.
Indien
Empowerment für Oraon-Frauen in Jharkhand
Die Projektregion im Südwesten von Jharkhand ist sehr abgelegen und unzugänglich. Der Bildungsstand ist tief. Nur jede dritte Frau im Distrikt Gumla ist länger als zehn Jahre zur Schule gegangen. Die Landwirtschaft ist die Existenzgrundlage. Kleinbäuerinnen versuchen, auf einem kleinen Stück Land den Grundbedarf der Familie zu decken. Das Projekt konzentriert sich auf Aktivitäten zur Stärkung der Lebensgrundlagen, zum Erzielen zusätzlicher Einnahmen und zur Verbesserung der Gesundheit. 450 Frauen, meist Kleinbäuerinnen, sind in Spar- und Kreditgruppen organisiert. Das Projekt kommt rund 2500 Personen zugute und reduziert die Armut.
Uganda
Berufsbildung als Chance für junge Frauen
Die Region um Kyenjojo ist wirtschaftlich sehr rückständig, die Bevölkerung arm. Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft, was in den letzten Jahren aufgrund von Wasserknappheit und Dürre immer schwieriger wurde. Armut fördert die Unterdrückung und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen. Ihnen fehlen die Qualifikationen, um wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Zusammen mit der lokalen Partnerorganisation MUKWA ermöglichen wir 33 jungen Frauen eine Ausbildung. Sie lernen, Ledertaschen für den Verkauf auf lokalen Märkten herzustellen. Die Schulung dazu dauert 90 Tage.
Indien
Stärkung von Frauen und Mädchen durch Bildung und Einkommensförderung
Die Dalits im Guntur-Distrikt auch heute noch als Unberührbare diskriminiert. Sie haben kaum Schulbildung, sind auf saisonale Arbeit in der Landwirtschaft angewiesen und werden von ihren Arbeitgeber:innen ausgebeutet. Ohne Schulabschluss haben die Frauen wenig Möglichkeiten, ein Einkommen zu erzielen. Sie kennen ihre Rechte nicht und werden häufig Opfer sexueller Übergriffe. Um die Schulbildung der jungen Mädchen zu verbessern bietet DAWN mit Unterstützung des Elisabethenwerks 250 Mädchen der 6. bis 10. Klasse morgens und abends Unterricht an.
Uganda
Eine Ausbildung für junge Mütter und gefährdete Mädchen
Kinderheirat und Schwangerschaft im Jugendalter sind in Uganda ein verbreitetes Problem. Etwa ein Viertel aller ugandischen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sind bereits Mütter. Teenagerschwangerschaften haben weitreichende Folgen: Sie berauben die Mädchen ihrer Kindheit, unterbrechen ihre Ausbildung, schränken ihre beruflichen Möglichkeiten und Zukunftschancen ein. Es ist notwendig, Jugendliche – insbesondere schwangere heranwachsende Mädchen – bei der Berufsbildung zu unterstützen, damit sie ein Einkommen erzielen und für sich und ihr Kind sorgen können. Zusammen mit der lokalen Partnerorganisation COSIL ermöglicht das Elisabethenwerk 45 Mädchen zwischen zehn und 24 Jahren eine Berufsausbildung.
Indien
Benachteiligte Frauen werden Medizinische Laborantinnen
Die Corona-Pandemie hat in Indien starke Spuren hinterlassen und die Armut in der Projektregion verstärkt. Vor allem Frauen ohne Schulabschluss oder ohne Ausbildung haben ihre Arbeit verloren. Oftmals brechen Mädchen die Schule ab oder besuchen gar keine, da ihre Familien es sich nicht leisten können. Die Partnerorganisation des Elisabethenwerks bildet 240 junge Frauen, die zwischen 16 und 25 Jahre alt und ohne Schulabschluss sind, zu Medizinischen Laborantinnen aus.
- Ein Beispiel: Kanapala Sharon Pushpa hat dank der Ausbildung eine Anstellung erhalten.
Uganda
Bessere Ernährung und Gesundheit für geflüchtete Frauen
Im Flüchtlingslager Bidibidi im Nordwesten Ugandas leben rund 200’000 Geflüchtete. Die meisten stammen aus dem Südsudan. 84 Prozent sind Frauen und Kinder. Im Lager fehlt es an Lebensmitteln. Die Frauen müssen nun noch stärker für sich selbst sorgen und benötigen mehr Land für den Gemüseanbau. Unsere Partnerorganisation Odokibo schult 30 Frauen in der Verhandlungsführung, damit sie bei den verantwortlichen für die Landvergabe vorsprechen können. Zudem lernen die Frauen, wie sie Gemüse anbauen, Saatgut gewinnen und die Erträge richtig lagern.
Indien
Hoffnung für Menschen in Slums
Ein Drittel der Einwohner:innen von Bhubaneswar lebt in Slums. Die meisten heranwachsenden Mädchen in den Slums gehören zu Familien, die auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen sind. Viele Kinder, insbesondere die Mädchen, brechen die Schule ab und bleiben zu Hause, um ihre Geschwister aufzuziehen, während die Eltern im Tagelon arbeiten. 300 Kinder und heranwachsende Mädchen erhalten eine hochwertige Bildung. Bedürftige und teilweise mangelernährte Kinder erhalten Schulmaterial, Notizbücher, Stifte und nährstoffreiche Mahlzeiten, damit sie den Unterricht besuchen können.
Uganda
Frauen alphabetisieren und vor Ausbeutung schützen
Im Osten Ugandas sind rund 40 Prozent der Frauen Analphabetinnen. Sie können Verträge und Informationsbroschüren zu Themen wie HIV/Aids und geschlechtsspezifische Gewalt nicht lesen und kennen ihre Rechte nicht. Das macht sie anfällig für Betrug und Ausbeutung. Das Elisabethenwerk unterstützt ein Projekt unserer Partnerorganisation BACODI. Diese führt Alphabetisierungskurse für 250 Frauen durch. Die Teilnehmerinnen können nachher in ihrer lokalen Sprache rechnen, schreiben, einfache Texte lesen und diese kritisch hinterfragen.
Uganda
Liebevolle Beziehungen zu Kindern mit Behinderung fördern
In Uganda werden Kinder mit einer Behinderung und ihre Mütter stark ausgegrenzt. Im Umland der Hauptstadt Kampala, im Nsangi Sub-County, kümmert sich die Frauenorganisation TORUWU (Training of Rural Women in Uganda) um 35 Mütter mit Kindern mit einer Behinderung. Durch Kurse für eine physiotherapeutische Behandlung für ihre Kinder und durch den Aufbau von Gemüsegärten zur gesünderen Ernährung will TORUWU die Familien stärken und die Stigmatisierung abbauen.
Sri Lanka
Neue Hoffnung für von Krieg und Corona betroffene Familien
Der Distrikt Trincomalee im Nordosten Sri Lankas ist stark von den Zerstörungen, Verlusten und der Verarmung der Bevölkerung durch die knapp 30 Bürgerkriegsjahre betroffen. Die Corona-Pandemie sowie die katastrophale wirtschaftliche und politische Situation haben die Misere für die Menschen zusätzlich verschlimmert. Das Projekt unserer Partnerorganisation HOPE stärkt Kriegswitwen, Alleinerziehende, kriegsversehrte Frauen sowie Schulmädchen aus benachteiligten Familien.
Uganda
Mit Schweinezucht lassen ugandische Frauen die Armut hinter sich
Village Care Development Foundation (VCDF) ist eine lokale Basisgruppe, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist und heute 180 Mitglieder zählt. Jede Frau hat einen Gemüsegarten und stellt Kunsthandwerk für den Verkauf her. In diesem zweijährigen Projekt professionalisieren die Frauen ihre einkommensfördernden Tätigkeiten und bauen eine Schweinezucht auf.
Indien
Mädchen fördern statt vernachlässigen
Mädchen aus Adivasi-Gemeinschaften sind in Bihar stark benachteiligt. Das zeigt sich auch bei der Bildung. Mit Nachhilfeunterricht in Lernzentren, mit Mädchen-Clubs und speziellen Thementagen erhalten 500 Mädchen im Kindes- und Jugendalter die Möglichkeit, ihre schulischen Kenntnisse nachhaltig zu verbessern. Das Projekt dauert drei Jahre und kommt 1000 Familien zugute.
Indien
Junge Frauen durchbrechen den Teufelskreis der Armut
Armut wird in Indien von Generation zu Generation weitergegeben. Das dreijährige Projekt will diesen Teufelskreis in städtischen Randgebieten im Bundesstaat Bihar durchbrechen. Das Projekt konzentriert sich auf die sozio-ökonomische Stärkung von jungen Frauen zwischen 14 und 22 Jahren, deren Situation sich durch die Corona-Krise verschlimmert hat. Durch das Projekt erhalten rund 500 adoleszente Frauen eine Chance auf eine bessere Zukunft.
Indien
Ganzheitliche Entwicklung im Bergbaugebiet
Dieses Projekt in einem Bergbaugebiet bietet rund 3000 Adivasi-Frauen eine Perspektive. Im Vorgängerprojekt haben sich die Frauen von fünf Gemeinden im Sundergarh-Distrikt zu Spar- und Kreditgruppen zusammengeschlossen und mit Pilzzucht eine Einkommensmöglichkeit aufgebaut. Dieses Engagement soll weitergeführt und durch Berufsbildung, Kleintierhaltung, Herstellung von Waschpulver und Eingemachtem ergänzt und auf neue Gebiete ausgeweitet werden.
Indien
Mit Kräutermedizin die Gesundheit fördern
In der Region Hazaribagh sind Tuberkulose und Malaria ein grosses Problem. Hier leben vor allem Adivasi-Familien. Sie sind sehr arm und können sich keine teuren Medikamente leisten. Als günstige Alternative hat sich der Anbau von Artemisia (Beifuss) erwiesen. Dieses dreijährige Projekt verbessert die Gesundheit von Menschen mit Tuberkulose und Malaria, darunter viele HIV/Aids-Betroffene.
Welche Projekte konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden?
Seit seiner Gründung 1958 hat das Elisabethenwerk bereits über 2'300 Projekte umgesetzt. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl aus den letzten Jahren. Das Ziel dieser partnerschaftlichen Projektarbeit ist, dass nach einer bis mehreren Projektphasen ein Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann. Beim Projektabschluss sind die Frauen befähigt, die Arbeit und das neu Erlernte eigenständig weiterzuführen. Dies garantiert die Nachhaltigkeit der Ermächtigungsarbeit, welche ihre Leben in jeder Beziehung verbessert hat.
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