Was das Elisabethenwerk in Uganda erreichte
In seinem 65-jährigen Engagement unterstützte das Elisabethenwerk Projekte in verschiedensten Ländern. Nach und nach konzentrierte sich das Solidaritätswerk auf weniger Länder, um dort mehr in die Tiefe zu gehen und ein konsistentes Programm aufzubauen. Mit lokalen Beraterinnen fördert die Entwicklungszusammenarbeit die ärmsten Frauen in diesen Regionen nach dem Motto «von Frauen – für Frauen».
Eines der langjährigen Schwerpunktländer ist Uganda. Das Land in Afrikas Osten hat eine sehr junge Bevölkerung, rund die Hälfte ist jünger als 15 Jahre. Sehr viele schliessen die Schule nicht ab. Elisa Moos begleitete die Projekte in Uganda seit 2005. Mit unzähligen Initiativen konnte sie das Leben von vielen Frauen verbessern. Anlässlich ihrer Pensionierung blickt sie auf 18 Jahre Entwicklungsarbeit in Uganda zurück und berichtet, wie auf ihre Initiative die dortige Projektarbeit neu konzipiert wurde.
Wie ein neues Konzept entstand
Im Jahr 2008 diskutierten unsere damalige lokale Beraterin, Apollonia Mugumbya, und ich über die grosse Verschuldung der ärmsten Bevölkerungsschichten und die Gründe dafür. Zur Diskriminierung auf allen Ebenen und mangelnder Bildung kamen Kreditverzinsungen von 45 bis 50 Prozent durch Banken und Geldverleiher:innen. Ausgerechnet die Bäuerinnen waren oft auf Kredite angewiesen: fiel eine Regenzeit aus, was immer häufiger vorkam, assen sie notgedrungen das Saatgut. Nur mit geliehenem Geld war es möglich, neues Saatgut zu kaufen. Bis sie die Kredite mit den Ernteerträgen zurückzahlen konnten, wuchs die Schuld wegen der hohen Zinsen so stark an, dass sie noch mehr Kredite beantragen mussten – ein Teufelskreis.
Von Damaris Lüthi, der Programmverantwortlichen für Indien und Sri Lanka, erfuhr ich, dass die Fastenaktion in verschiedenen Ländern mit Spar- und Kreditgruppen arbeitete.
Auf einer Projektreise nach Madagaskar konnte ich ihr dortiges Spar- und Kreditprogramm besichtigen. Wir besuchten Spar- und Kreditgruppen und tauschten uns mit dem engagierten Team aus.
Abends diskutieren Apollonia und ich, wie wir die Programmidee umsetzen könnten. Beide waren wir überzeugt, dass ein solches Spar- und Kreditprogramm auch den Frauen in Uganda ein besseres Leben ermöglichen würde. Am Ende der Studienwoche hatten wir die Grundlagen für ein realistisches Konzept und das Bestreben, möglichst bald in allen Projektgebieten Ugandas umsetzen.
Dieses Programm nannten wir Ugandan Partnership of Women for Self Help Development (Ugandische Frauenpartnerschaft für Entwicklung durch Selbsthilfe), kurz UPWOSED.
Unsere Projektkommission genehmigte vorerst zwei Regionen. Wir wählten Mukono, nahe von der Hauptstadt Kampala und Kasese, im Westen Ugandas, an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Voller Enthusiasmus trat Elisa Moos 2005 ihre Stelle als Programmverantwortliche des Elisabethenwerks für Afrika und Lateinamerika an. Es waren viele Länder, die zu ihrem Verantwortlichkeitsbereich gehörten: Bolivien, Peru, Nicaragua und Guatemala sowie Uganda, Kenia und Tansania. Rund 500 Projektanfragen trafen zu Beginn jährlich beim Elisabethenwerk ein. Alle mussten registriert und bearbeitet werden. Die verfügbaren Mittel erlaubten rund 30 bis 35 Projekte, die von der Projektkommission geprüft und gutgeheissen wurden. Diese Projekte begleitete sie in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Beraterinnen, und berichte den Spender:innen über die Fortschritte. Nach 18 Jahren geht Elisa Moos in den Ruhestand.
Wie eine Frau ihre Lebenssitutation nachhaltig verbessern konnte
Die Entwicklung in Zahlen
2010
12 Animatorinnen
Start in 2 Regionen
2014
15 Animatorinnen
171 neue Gruppen
2'825 neue Mitglieder
2022
63 Animatorinnen
857 neue Gruppen
14'724 neue Mitglieder
Der SKF dankt Elisa Moos herzlich für ihr langjähriges, wertvolles Engagement und wünscht ihr alles Gute für die Zukunft. Ihre Arbeit wird von Janne Roux fortgesetzt. Die 38-Jährige hat vielseitige Erfahrung in der Entwicklungsarbeit.
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