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News 14.04.2025 | Care-Arbeit – Interessenvertretung – Politik

SKF für Familienzeit-Initiative

Die Unterschriftensammlung für die Familienzeit-Initiative läuft! Der SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund begrüsst die Familienzeit-Initiative und setzt sich als Teil einer breiten überparteilichen Allianz für eine gerechtere Verteilung von Familienarbeit und eine zeitgemässe Familienpolitik ein. Die Unterstützung der Familienzeit-Initiative ist für den SKF logische Konsequenz seines Engagements für Care-Arbeit, Gleichstellung und eine familienfreundliche Gesellschaft.

Der SKF setzt sich für die Anerkennung, Aufwertung und gerechte Verteilung von Care-Arbeit ein. Die Familienzeit-Initiative greift genau diese Anliegen auf – und macht sie politisch konkret. Mit der Familienzeit-Initiative legen wir den Grundstein für ein Generationenwerk für Gleichstellung und Vereinbarkeit, das die Schweiz dringend braucht! Wir fordern je 18 Wochen für beide Elternteile. Ein Viertel der Zeit kann gemeinsam bezogen. Für die tiefsten Einkommen fordern wir 100% Erwerbsersatz. Alle bestehenden Gesetze zum Gesundheitsschutz der Mutter sowohl vor, während als auch nach der Geburt bleiben unverändert bestehen. Gemeinsam schaffen wir für alle moderne Rahmenbedingungen für Familien und Unternehmen.

Aktuell haben Frauen in der Schweiz Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub, Väter auf 2 Wochen Vaterschaftsurlaub – beide mit 80 Prozent Lohnersatz. Doch das reicht nicht aus, um den vielfältigen Bedürfnissen junger Familien gerecht zu werden. Die neue Initiative will diesen Zustand grundlegend verändern. Die Familienzeit-Initiative fordert eine Elternzeit von je 18 Wochen für Mutter und Vater – insgesamt also 36 Wochen, die grundsätzlich nacheinander bezogen werden sollen. Ein gleichzeitiger Bezug ist nur während viereinhalb Wochen möglich. Eine Übertragung von Wochen zwischen den Elternteilen ist nicht vorgesehen – beide sollen ihren eigenen, gleichwertigen Anspruch erhalten. Finanziert werden soll die Elternzeit über die Erwerbsersatzordnung. Die Entschädigung orientiert sich am heutigen Erwerbsersatz für Militär- und Zivildienst. Besonders erfreulich: Für tiefe Einkommen ist ein voller Lohnersatz (100 Prozent) vorgesehen. Damit soll verhindert werden, dass Familien mit kleinem Budget auf ihre Elternzeit verzichten müssen.

Die Unterstützung der Familienzeit-Initiative ist für den SKF logische Konsequenz seines Engagements für Care-Arbeit, Gleichstellung und eine familienfreundliche Gesellschaft. Sie ist ein konkreter Schritt hin zu einer Welt, in der Sorgearbeit ihren verdienten Platz erhält. Die Initiative ist eine echte Chance für mehr Gleichstellung, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und für einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer solidarischeren Familienkultur. Nun gilt es, bis am 1. Oktober 2026 die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln. Das kannst du jederzeit über die Unterschriftenbögen oder an einem der schweizweit organisierten Sammeltage, an denen du dich unkompliziert anschliessen kannst:

Care meint Betreuungs-, Pflege-, Beziehungs- und Hausarbeit und ist doch mehr als Putzen, Waschen, Kochen. Care bedeutet auch Zuhören, füreinander da Sein, einander Gesellschaft leisten. Ob Säugling oder Senior:in: Jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens auf die Fürsorge anderer angewiesen. Care-Arbeit ist die Befriedigung elementarer menschlicher Bedürfnisse. Sie spielt sich im Privaten ab und ist dennoch politisch, denn unbezahlte Care-Arbeit wird zu 61% von Frauen geleistet. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, um innerhalb ihrer Familien unbezahlt Care-Arbeit zu leisten. Das wirkt sich nachteilig auf Lohn, Altersvorsorge und Karrierechancen aus. Als katholischer Verband betrachtet der SKF Sorgearbeit auch aus ethischer und spiritueller Sicht: Sorge für andere ist ein Ausdruck von gelebter Nächstenliebe und solidarischem Zusammenleben. Deshalb sieht der SKF in der gesellschaftlichen Aufwertung von Care-Arbeit auch einen Beitrag zu einer gerechteren Gesellschaft. Der SKF setzt sich dafür ein, dass Sorgearbeit – bezahlte wie unbezahlte – gesellschaftlich anerkannt, ökonomisch aufgewertet und fair zwischen den Geschlechtern verteilt wird. Das betrifft sowohl die Betreuung von Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder älteren Menschen als auch emotionale und soziale Unterstützungsarbeit im Alltag, die vielfach unsichtbar bleibt – und mehrheitlich von Frauen geleistet wird. Bereits 2019 sprach sich der SKF für eine Elternzeit aus.

Pro-Argumente

  • Elternschaft als gemeinsame Verantwortung verwirklichen​
  • Alte Rollenbilder überwinden – heutige Lebensrealität abbilden
  • Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt für alle Frauen eliminieren​
  • Familienzeit stärkt die Bindung und Gesundheit der Kinder, Väter und Mutter
  • Väter übernehmen in Familie, Erziehung und Haushalt eine tragende Rolle

Sammeltage und Aktionen

Unterstütze die Initiative, indem du bei einer Sammelaktion mithilfst oder selber eine Sammelaktion anmeldest. Mehr erfahren

 

  • 10.05.25 - Nationaler Sammeltag
  • 31.05.25 - Nationaler Sammeltag
  • 14.06.25 - Nationaler Sammeltag

Breite Allianz

Hinter der Familienzeit-Initiative steckt eine breite Allianz aus alliance F, den Mitte Frauen, der Grünen Partei, der Grünliberalen Partei und Travail Suisse. Die Initiative wird auch von der SP und EVP, sowie von Persönlichkeiten aus der FDP, Mitte, Zivilgesellschaft und Fachbereichen unterstützt.

www.familien-zeit.ch

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