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Stellungnahmen 07.08.2024 |

Schöpfung wahren heisst Biodiversität stärken

Die Biodiversitätsinitiative (eidgenössische Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft») hat zum Ziel, die Biodiversität in der Schweiz besser zu sichern. Denn vielfältige Ökosysteme sind unsere Lebensgrundlage: Sie sorgen für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung von Pflanzen, Schutz vor Naturkatastrophen und gesunde Nahrung. Die Koalition «Christ:innen für Klimaschutz» unterstützt die Initiative, weil die Biodiversitäts- und die Klimakrise in einem engen Zusammenhang stehen.

Die Klima- und Umweltkrise konfrontiert uns mit Fragen nach Gerechtigkeit, Nächstenliebe und einem gelingenden Leben für alle. Christ:innen, Kirchen und christliche Organisationen sind gefordert, engagiert zu handeln und an der Änderung politischer Rahmenbedingungen mitzuwirken. Der SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund engagiert sich deshalb in der Koalition «Christ:innen für Klimaschutz». Natur- und Umweltorganisationen haben die eidgenössische Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» (Biodiversitätsinitiative) lanciert.

JA zur Biodiversitätsinitiative

Die «Christ:innen für Klimaschutz» setzen sich für die Biodiversitätsinitiative ein, weil die Biodiversitäts- und die Klimakrise ineinem engen Zusammenhang stehen. Feuchtgebiete, vielfältige Wälder und Ozeane nehmen grosse Mengen anKohlendioxyd auf. Natürliche Ökosysteme wirken als Puffer gegen extreme Wetterereignisse. Intakte Auen mit einemgrossen Wasserrückhaltevermögen schützen vor Hochwasser. In Städten sind Biodiversität und Ökosystemleistungen –etwa die Kühlung durch klug angelegte Grünräume, offene Wasserflächen und schattenspendende Bäume – für dieAnpassung an den Klimawandel relevant. Wer die Biodiversität fördert, hilft also auch dem Klima.In seiner Botschaft an das Parlament vom 4. März 2022 hat der Bundesrat die Anliegen der Biodiversitätsinitiativegutgeheissen und anerkannt, dass sich die Biodiversität in der Schweiz in einem unbefriedigenden Zustand befindet. Zudembestätigt er, dass die bereits ergriffenen Massnahmen nicht genügen, um den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Bundes-und Nationalrat haben darum einen detaillierten Gegenvorschlag ausgearbeitet, um die Anliegen der Initiative aufzunehmenund mögliche Zielkonflikte mit der Energie- und der Landwirtschaftspolitik zu vermeiden. Jedoch weigerte sich der Ständerat bis zuletzt mit einer knappen Mehrheit, Massnahmen gegen die Biodiversitätskrise überhaupt nur zu diskutieren. Die Folge ist, dass die Biodiversitätsinitiative am 22. September 2024 ohne Gegenvorschlag zur Abstimmung kommt.

Abstimmungsempfehlung

Die Biodiversitätsinitiative fordert, ohne ins Detail zu gehen, mehr Flächen und einen höheren Schutz für Natur, Landschaft und Baukultur sowie mehr Geld für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität. Die Forderungen entsprechen den Empfehlungen der Wissenschaft. Es gibt also viele Gründe, die Biodiversitätsinitiative anzunehmen:

  • Mit der Biodiversitätsinitiative erhalten Massnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität in der Bundesverfassung grundsätzlich ein höheres Gewicht.
  • Der Handlungsbedarf ist ausgewiesen und unbestritten.
  • Allfällige Interessenkonflikte können durch die vom Parlament ausgearbeitete Gesetzgebung angegangen werden. Mit dem vom Bundesrat ausgearbeiteten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative liegt ein solches Gesetzespaket bereit.
  • Die Schweiz muss ihre Aufgaben in Bezug auf die Internationale Biodiversitätskonvention ohnehin machen, ebenso wie sie bei der Klimakrise gefordert ist.
  • Die Vielfalt und Schönheit der Natur sind für uns Menschen wichtige Inspirationsquellen, um unsere Verbundenheit mit dem Ganzen der Schöpfung zu erfahren. Jeder Verlust an Biodiversität macht uns einsamer.

Die Schweiz kann und darf ihre Verantwortung für die Biodiversität nicht anderen Ländern überlassen, die möglicherweise weniger dicht besiedelt sind oder über grössere Biodiversitätshotspots verfügen. Letztendlich profitieren alle Länder, wenn sie die ausgehandelten Massnahmen umsetzen. Mit der Annahme der Biodiversitätsinitiative macht die Schweiz einen Schritt in die richtige Richtung.

Mehr über die Position der «Christ:innen für Klimaschutz» erfahren.

 

 

Dateien

2024_07_23_Biodiversitaet_Cfk_dt.pdf

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