Paradiesgarten – Ende und Neuanfang
Im Dezember 2024 trägt der Paradiesgarten in seiner heutigen Form seine letzten Früchte. Im neuen Jahr wird ein neues spirituelles Angebot erarbeitet.
Der Paradiesgarten erfreute sich grosser Beliebtheit. Jeder neue Beitrag wurde im Newsletter verbreitet und gehörte dort zu den am häufigsten angeklickten Rubriken. Silvia Huber führte den Gartenplan, sie organisierte die Gärtnerinnen und plante die rechtzeitige Vorbereitung zur Ernte.
Nun wird der Garten umgebaut und im Verlauf von 2025 in neuer Form starten. Es soll auch weiterhin das Bedürfnis der Mitglieder nach Religiosität und Spiritualität erfüllt werden.
Die Theologin Silvia Huber hat den Frauenbund seit 2018 begleitet und mitentwickelt – wir haben sie um einen kurzen Rückblick gebeten:
Was hat dir am Paradiesgarten gefallen?
Als Verantwortliche für den Paradiesgarten waren es die Kontakte mit verschiedenen Frauen, die ich anfragte und als Autorinnen gewinnen konnte. Es war auch immer wieder die Freude beim Öffnen der Mails, wenn ein neuer Beitrag bei mir eintraf. Die Überraschung, welches Thema die Autorinnen gewählt und welch' kreative Texte sie geschrieben, bzw. welche kunstvollen Fotos sie für den Paradiesgarten zur Verfügung gestellt haben. Als vor gut zwei Jahren zu den Texten immer auch noch Bilder hinzugefügt wurden, stöberte ich mit Lust in meinem Fotoarchiv und suchte passende Fotos zu den Beiträgen.
Wieso ist Spiritualität ein so grosses Bedürfnis?
Darüber kann ich nur spekulieren. Aber ich glaube, dass der Mensch ein spirituelles Wesen ist, weil Sinnfragen eigentlich nicht rational oder wissenschaftlich beantwortet werden können. In Situationen von Not, Hilflosigkeit oder Schmerz, genauso wie in grenzenloser Freude oder Dankbarkeit spüren wir, dass es noch ein «Mehr» geben muss, welches diese Welt trägt und zusammenhält. Lange Zeit haben der christliche Glaube und die Kirche den Menschen diese Stütze vermittelt. Das trägt gesamtgesellschaftlich gesehen nicht mehr, aber die Fragen sind geblieben.
Seit wann hast du für SKF gearbeitet und in welchen Funktionen?
Im Sommer 2018 habe ich das Mandat als Theologiebeauftragte übernommen. Sowohl die Geschäftsstelle als auch der Vorstand waren zu diesem Zeitpunkt bezüglich theologischem Fachwissen unterbesetzt. Aus diesem Grund hatte ich zu Beginn oft mit der Kommunikationsverantwortlichen zu tun, wenn es um Stellungnahmen ging oder auch beim Schreiben von Blogs. Ich durfte auch theologische Grundlagen erarbeiten zu den Themen «assistierter Suizid», «Sternenkinder» oder «Ehe für alle». Spannend und äusserst kreativ war die Mitarbeit in der Gruppe, welche den FrauenKirchenStreik 2019 lancierte, woraus der Slogan «Gleichberechtigung.Punkt.Amen» entstand. Zwei Jahre später erarbeiteten wir in der gleichen Gruppe das Projekt «Helvetia predigt».
Auch für Fragen rund um die Geistlichen Begleiterinnen im SKF konnte ich Grundlagen erarbeiten und auch einen Kurs anbieten. Die Kurse zur Schöpfungsspiritualität vielen leider fast alle während der Corona-Zeit ins Wasser.
Durch personelle Veränderungen und mehr theologisches Fachwissen beim SKF wurden meine Aufgaben über die Jahre weniger. Geblieben sind in den letzten beiden Jahren die Redaktion der Gottesdienst-Vorlagen für die SKF-Hilfswerke, für die ich die Autorinnen suchte und die Vorlagen redigierte. Im Rahmen dieses Mandats führte ich mit einer Theologin zusammen einen Fernseh-Gottesdienst in Basel durch. Und nicht zuletzt den Paradiesgarten, den ich entwickeln und verantworten konnte.
Herzlichen Dank Silvia, für die tolle Zusammenarbeit und alles Gute!
Die Gärtnerinnen des Paradiesgartens
Im Oktober 2019 wurde der erste Beitrag publiziert. Seither gab es elf Mal im Jahr neue Früchte. Gestaltet wurden sie von verschiedenen Autorinnen. Zuletzt waren dies Elisabeth Bernet, Martina Franck, Noemi Honegger, Silvia Huber und Jacqueline Keune. Sie produzierten Gedichte, Texte und Bilder die bewegten und zum Nachdenken anregten, von Credo zu Fülle bis Sehnsucht und Veränderung.
Herzlichen Dank für die inspirierenden Beiträge.
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