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News 07.01.2025 |

Neue Konzernverantwortungsinitiative ist da

Die Konzernverantwortungsinitiative zeigt, wie christliche Werte in einer globalisierten Welt zur Bewältigung dringender Herausforderungen beitragen können. Der Frauenbund ist seit Jahren Mitglied der Koalition für Konzernverantwortung und ruft zur Unterschriftensammlung auf.

Ein Komitee hat am Morgen des 7. Januar 2025 eine neue Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Die bisherigen Massnahmen seien wirkungslos geblieben, sagen die Beteiligten. Katholischerseits sind Caritas Schweiz, Fastenaktion und der Schweizerische Katholische Frauenbund erneut dabei. «Die Konzernverantwortungsinitiative zu unterstützen, ist für mich eine Glaubens- und Gewissensfrage, um als Christ:in der eigenen Schöpfungsverantwortung gerecht zu werden – und eine Gelegenheit, christliche Werte ganz konkret im Alltag zu vertreten», so SKF-Präsidentin Simone Curau-Aepli.

Gesamteuropäische Lösung

Am 29. November 2020 kam in der Schweiz die erste Konzernverantwortungsinitiative zur Abstimmung. Der Bundesrat warnte damals vor Schweizer Alleingängen. Im Mai 2024 hat die EU nun ein europaweites Konzernverantwortungsgesetz verabschiedet. Die EU-Richtlinie verpflichtet Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihrer Geschäftstätigkeit, auch bei Geschäften im Ausland. Eine unabhängige Aufsicht soll deren Einhaltung überwachen und Betroffene von Menschenrechtsverletzungen sollen Schadenersatz einfordern können. «Im Grunde genommen das, was die Konzernverantwortungsinitiative schon 2020 umsetzen wollte. Jetzt ist also die Situation eingetreten, auf die der Bundesrat damals gewartet hat. Europa kann gemeinsam dafür sorgen, dass Konzerne Umweltstandards und Menschenrechte wahren. Die EU macht’s vor. Nun muss die Schweiz nachziehen. Es ist Zeit für Schweizer Konzernverantwortung», so Sarah Paciarelli, Mediensprecherin des Frauenbunds.

Sammelrekord unterstützen

Doch obwohl die Schweiz ein wichtiger Konzernstandort ist und im globalen Rohstoffhandel eine entscheidende Rolle spielt, kommt die Diskussion über Konzernverantwortung hierzulande nicht voran. Aus diesem Grund soll der Druck auf die Politik erhöht werden. Damit eine Initiative zustande kommt, sind 100’000 gültige Unterschriften erforderlich. Heute beginnt die Sammelphase. Als ein starkes Netzwerk von 100‘000 Frauen können wir einen Unterschied machen und rufen unsere Mitglieder dazu auf, sich zu beteiligen. Die offiziellen Sammeltage mit über 1'000 Standaktionen in der ganzen Schweiz sind am 11. und 18. Januar 2025. 

Koalition für Konzernverantwortung

Hinter der Initiative steht ein breites Komitee, in dem bekannte Politiker:innen aller Lager, Unternehmer:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft Einsitz nehmen. Dazu kommen tausende Einzelpersonen, die bereits für die erste Initiative eine Fahne aufgehängt haben und nun mithelfen, dass die nötigen 100'000 Unterschriften in nur 30 Tagen zusammenkommen. In der ganzen Schweiz werden Freiwillige im Verlauf vom Januar über 1'000 Standaktionen organisieren, um diesen Sammelrekord zu schaffen und so ein starkes Zeichen zu setzen, damit Konzerne endlich für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung geradestehen müssen.

Konzernverantwortung jetzt!

Bis heute verletzen Konzerne mit Sitz in der Schweiz Menschenrechte und Umweltbestimmungen: Sei es eine Glencore-Mine in Peru, die einen ganzen Landstrich vergiftet, Goldraffinerien wie MKS Pamp, die problematisches Gold in die Schweiz importieren, der Genfer Metallhandelskonzern IXM, der in Namibia rund 300'000 Tonnen hochgiftige Abfälle zurücklässt oder gewisse Schokolade-Konzerne, die bis heute von Kinderarbeit profitiert.

Mitmachen

Hinter der Initiative steht ein breites Komitee, in dem bekannte Politiker:innen aller Lager, Unternehmer:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft Einsitz nehmen. Dazu kommen tausende Einzelpersonen, die bereits für die erste Initiative eine Fahne aufgehängt haben und nun mithelfen, dass die nötigen 100'000 Unterschriften in nur 30 Tagen zusammenkommen.

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