Les Courageux – Armut in einem der reichsten Länder der Welt
Der Schweizerische Katholische Frauenbund und Caritas Zentralschweiz laden herzlich zu einer besonderen Veranstaltung ein, die den Fokus auf die Lebensrealitäten armutsbetroffener Frauen und Mütter in der Schweiz richtet. Gezeigt wird der Film «Les Courageux», gefolgt von einem Podium in Anwesenheit von Regisseurin Jasmin Gordon, Hauptdarstellerin Ophélia Kolb sowie Expert:innen von SKF und Caritas Zentralschweiz. Der Abend schliesst mit einem Apéro ab und bietet viele Gelegenheiten zum Austausch über die sozialen und ökonomischen Barrieren, mit denen armutsbetroffene Mütter in einem der reichsten Länder Welt konfrontiert sind.
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Film «Les Courageux»
In einer kleinen Stadt am Rande wilder Natur hat eine exzentrische und straffällige Mutter genug von Regeln. Zermürbt von einer Gesellschaft, die Menschen wie ihr nicht verzeiht, setzt sie alles daran, ihren Kindern und sich selbst zu beweisen, dass sie trotzdem ein guter Mensch ist. Die alleinerziehende Mutter kämpft im Kanton Wallis verzweifelt um ihre finanzielle Existenz und versucht, ihren drei Kindern vorzugaukeln, dass alles in Ordnung ist. Um den Schein eines normalen Lebens zu wahren, gerät sie immer tiefer in die Kleinkriminalität und verliert nach und nach das Vertrauen der Behörden.
Der Film erforscht die Zerbrechlichkeit der individuellen Freiheit angesichts gesellschaftlicher Konventionen. Was verlieren wir, wenn wir uns den Erwartungen der Norm anpassen? Wie weit sind wir bereit zu gehen, um den Schein zu wahren? Diese Geschichte handelt von einer Familie am Rande der Gesellschaft, erzählt aus der Perspektive einer Mutter, Jule, und ihrer drei besonderen Kinder Claire, Loïc und Sami. Es ist ein komplexes Familienporträt, das unsere Wahrnehmung hinterfragt: Was bedeutet es, eine gute Mutter zu sein? Wie sieht eine liebevolle Familie aus?
Podiumsdiskussion
Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der Expert:innen von SKF und Caritas Zentralschweiz über Lösungen und Handlungsansätze zur Unterstützung armutsbetroffener Frauen sprechen werden. Gemeinsam wollen wir aufzeigen, was nachhaltig zur Verbesserung der Lebensbedingungen armutsbetroffener Familien und Mütter in Not beitragen kann.
Solidaritätsfonds für Mutter und Kind
Der SKF engagiert sich seit vielen Jahren für hilfsbedürftige Frauen und Mütter in Not und setzt sich aktiv dafür ein, diese in ihrer Lebenssituation zu unterstützen. Ein zentraler Bestandteil dieses Engagements ist der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind, eines der beiden Solidaritätswerke des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes. Dieser wurde 1976 ins Leben gerufen und leistet seitdem schnell und unbürokratisch Überbrückungshilfe für Frauen und Familien, die in finanzielle Not geraten sind. Dazu unterhält der Solidaritätsfonds Kontaktstellen in Luzern und in Bellinzona. Die Hilfe steht in der Schweiz lebenden Müttern mit Kindern bis 10 Jahre offen – unabhängig von Zivilstand, Religion und Aufenthaltsstatus. Der finanzielle Betrag dient der einmaligen Unterstützung zur Überbrückung einer Notsituation, die durch eine Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinderbetreuung entstanden ist.
Anmeldung
Die Platzzahl ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Die Veranstaltung ist kostenlos.
- Montag, 10. März 2025
- Empfang ab 17.30 Uhr
- Filmstart um 18.20 Uhr
- Kino Bourbaki Luzern
Regisseurin Jasmin Gordon
Jasmin Gordon wurde 1978 in Los Angeles geboren und hat schweizerisch-amerikanische Wurzeln. Bevor sie 2006 ihren Master im Bereich Dokumentarfilm an der Stanford University abschloss, studierte sie Literatur und Fotografie in den USA und Frankreich. Ihre Kurzfilme wurden im Fernsehen ausgestrahlt und auf Festivals gezeigt. Der Film feierte seine Weltpremiere in Toronto und wurde beim Zurich Film Festival ZFF mit dem ZFF Critics Award und dem Filmpreis der Zürcher Kirchen ausgezeichnet.
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