Historischer Sieg der Klimaseniorinnen in Strassburg
Der Verein KlimaSeniorinnen Schweiz hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg einen historischen Sieg erlangt. Den Klimaseniorinnen gehören 2500 Frauen im Alter von 64 Jahren und älter an. Sie verklagten die Schweiz, nicht genügend zu unternehmen, um ältere Frauen vor dem Klimawandel zu schützen. Erstmals hiess ein länderübergreifendes und auf Menschenrechte spezialisiertes Gericht einen menschenrechtlich begründeten Anspruch auf Klimaschutz gut.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte: Die durch den menschgemachten Klimawandel immer häufigeren und intensiveren Hitzeextreme gefährden insbesondere Gesundheit und Leben älterer Frauen.
Ältere Frauen leiden besonders
Weil die Rechtsprechung verlangt, dass nur besonders betroffene Gruppen eine Klage einreichen können, beschränkt sich die Beschwerde der KlimaSeniorinnen auf Frauen im Pensionsalter. Der Gerichtshof hat festgestellt, dass Klimaseniorinnen in ihren Menschenrechten verletzt werden. Der Verein, dessen rund 2500 Mitglieder durchschnittlich 73 Jahre alt sind, sind als Klägerinnen legitimiert und als Opfer anerkannt worden. Der Gerichtshof hat weiter festgestellt, dass die Schweiz zu wenig gegen den Klimawandel unternimmt.
SKF für Klimaschutz
An der SKF-Delegiertenversammlung 2023 stand auch für den Frauenbund das Klima im Fokus. Mit einer eigenen Kampagne und der Ja-Parole zum Klimaschutzgesetz engagierte sich der Frauenbund klimapolitisch. Als Gründungsmitglied der ökumenischen Koalition «Christ:innen für Klimaschutz» hat der Frauenbund mit anderen Organisationen speziell in christlichen und kirchlichen Kreisen für ein Ja zu mehr Schöpfungsverantwortung mobilisiert. Im 2023 begrüsste der SKF Pia Hollenstein an seiner Delegiertenversammlung in Baden. Von 1991 bis 2006 politisierte die ehemalige Pflegefachfrau und Berufsschullehrerein als Nationalrätin für die Grünen St.Gallen. Seit Herbst 2014 ist Pia Hollenstein pensioniert. Im Jahr 2016 gründete sie den Verein «KlimaSeniorinnen Schweiz» mit und engagiert sich seitdem dort im Vorstand.
Klimaseniorin an SKF-Delegiertenversammlung
An der SKF-Delegiertenversammlung begrüsste Sarah Paciarelli (Kommunikation SKF) die 73-jährige Pia Hollenstein zu einem Gespräch über Klima-Aktivismus, zivilen Ungehorsam und Möglichkeiten, klimapolitisch Einfluss zu nehmen. Hollenstein ist eine der Frauen, die im Namen von «KlimaSeniorinnen Schweiz» für eine gerichtliche Überprüfung der Klimapolitik in Strassburg kämpfte. Die Alt-Nationalrätin erzählte von der Bedeutung des Klimaschutzes durch und für Frauen und gab Einblicke in die Arbeit ihres Vereins. Die Klimaseniorin erzählte dem interessierten Publikum, wie die Klage vor dem EGMR zu Stande kam und beantwortete Fragen. Die Schweiz unternehme zu wenig gegen die Klimakrise, «obwohl es in unserer Verfassung steht und wir Umweltschutzgesetze haben», sagte die erfahrene Ex-Politikerin damals. «Als Alt Nationalrätin bin ich gewohnt, dass politische Prozesse lang dauern, aber die Klimakrise fordert schnelle Entscheidungen.»
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