Frauenbund für Frauenweihe
Klar und deutlich hat der Papst «Nein» zu einem möglichen Frauendiakonat in der katholischen Kirche gesagt. Weihen für Frauen werde es nicht geben, so Franziskus in einem Interview. Das stösst auf Kritik. In zwei verschiedenen Briefen macht sich der Frauenbund für die Öffnung von Weiheämtern für Frauen stark. Beide Briefe sind Reaktionen auf die jüngsten Äusserungen des Papstes. Ausserdem unterstützt der SKF die globale Aktion #whynotme.
Der weltweite Synodale Prozess ist in vollem Gange und doch hat Papst Franziskus eine wichtige Diskussion vorweggenommen. Im Interview mit der US-amerikanischen Fernsehstation CBS hat er mit seinem klaren «Nein» zum Frauendiakonat viele Frauen verletzt, die sich in der katholischen Kirche engagieren. Dies ist unsynodal – und wirkt auch nicht glaubwürdig. Im Vorfeld der im Oktober 2024 stattfindenden Weltsynode hat Papst Franziskus hat extra eine synodale Kommission eingesetzt, die sich ebenda mit der sogenannten Frauenfrage befassen soll. Frauen sind in der römisch-katholischen Kirche von allen geweihten Ämtern ausgeschlossen und stossen auf erheblichen Widerstand, wenn sie versuchen, ihre Gleichheit und Gleichwürdigkeit einzufordern. Dennoch haben Frauen nie aufgehört, die Zulassung zu allen sakramentalen Ämtern zu fordern.
Frauenpriestertum an Synode 2024 thematisieren
Am 24. Juni wandten sich 13 katholische Orgranisationen und Initiativen, darunter auch der SKF, in einem Offenen Brief an den Papst. Seit dem Beginn des In tiefer Sorge um die Glaubwürdigkeit und die Zukunft der katholischen Kirche und in weltkirchlicher Mitverantwortung für die Heilung der durch Schweigen und Ablehnung entstandenen Wunden, erachten es die Unterzeichnenden es als dringlich, die Debatte über das Frauenpriestertum in der römisch-katholischen Kirche an der Weltsynode 2024 zu ermöglichen und offiziell vorzusehen. Eine Debatte, die
- offen ist für jeden - für Laien und Kleriker
- offen ist für alle Inhalte
- offen ist für alle Ergebnisse
Die Zeit ist reif. Eine Weltsynode, die sich heute nicht für eine Debatte über das Thema Frauenpriestertum in unserer Kirche öffnet, hätte ihren eigenen Anspruch verfehlt. Wir wünschen der Kirche den Mut, die Zeichen der Zeit zu erkennen und gemeinschaftlich in den heilenden Austausch zu gehen.
Synodalität und echte Geschwisterlichkeit
Die synodale Versammlung Schweiz erwarte neue Wege zur Erkennung und Anerkennung von Berufungen und Charismen von Frauen, schreiben Simone Curau-Aepli (Präsidium SKF) und Iva Boutellier (Vorstand SKF) im Brief vom 30. Mai 2024. Zu den Empfänger:innen des Schreibens gehören
- Manuela Leimgruber, Schweizer Botschafterin am Heiligen Stuhl
- Bischof Felix Gmür, Präsident Schweizerische Bischofskonferenz
- Sr. Natalie Becquart, Untersekretärin Bischofssynode
- Martin Michalicek, General Secretary CCEE
- Kardinal Mario Grech, Generalsekretär Bischofssynode
Warum nicht ich?
Als Gründungsmitglied des Catholic Women's Council CWC engagiert und vernetzt sich der SKF weltweit und unterstützt die Initiative der Organisation Comité de la Jupe. Zahlreiche Gruppen und viele Frauen auf der ganzen Welt wollen das schroffe Nein des Papstes und die Ausgliederung der für Frauen relevanten Themen aus dem synodalen Weg nicht hinnehmen und starten Initiativen und Aktionen, um Frauen eine Stimme zu geben. Frauen weltweit sind eingeladen, sich an der Aktion «Why not me?» zu beteiligen. Eingeladen sind alle, die möchten, dass Frauen Diakoninnen werden können. Dazu braucht es ein Foto mit einem Schild in der Hand. Auf dem Schild stehen Vorname, Land und die Frage «WARUM NICHT ICH?» Männer, die die Aktion unterstützen möchten, können gerne mitmachen indem sie sich mit einem Schild mit der Aufschrift «Nicht ohne sie» fotografieren.
Als Verrat am Geist des Dialogs der Synode über die Synodalität und als tiefe Ungerechtigkeit ist der kategorische Ausschluss von Frauen aus Weiheämtern ein Rückschritt nach 60 Jahren Diskussion. Damit kehrt die Kirche auch ihren aktiven Mitgliedern den Rücken. Hat sich Franziskus überhaupt gefragt, wie die Kirche aussehen würde, wenn auch die katholischen Frauen mit Nein antworten würden?
«Der SKF ist überzeugt, dass der synodale Prozess der Ort ist, wo grundlegende Fragen einer zukunftsfähigen Kirche durch alle Beteiligten gestellt und diskutiert werden müssen. Es ist der Kairos, um die Gleichwürdigkeit aller Getauften endlich anzuerkennen und zu konkretisieren.» Simone Curau-Aepli, Präsidium SKF
«Wenn der Vatikan nicht in der Lage ist, die Gleichstellung der Frauen in der katholischen Kirche universal auf weltweiter Ebene zu diskutieren und zu befördern, dann braucht es dringend regionale Lösungen für dieses Problem. Unsere Bischöfe sind jetzt in dieser Frage stärker gefragt denn je.» Karin Ottiger, Co-Geschäftsleitung SKF
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