Am Ball bleiben: Gendergerechte Sprache im Sportjournalismus – Ein Aufruf zum Internationalen Frauentag 2025
Anlässlich des Internationalen Frauentages und im Vorfeld der UEFA Women’s EURO 2025 ruft der SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund dazu auf, die Bedeutung einer gendergerechten Sprache im Sportjournalismus stärker ins Bewusstsein zu rücken. Unter dem Motto «Am Ball bleiben» macht sich der SKF für eine gerechte, respektvolle Kultur und Frauen im Sport stark.

Die UEFA Women’s EURO 2025, die vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz stattfindet, bietet eine Gelegenheit, die Bedeutung der gendersensiblen Sprache auch im Sportjournalismus weiter zu etablieren. Der SKF weist darauf hin, dass die Sprache eine zentrale Rolle dabei spielt, wie wir Menschen und ihre Leistungen wahrnehmen. Noch immer sind in der Berichterstattung über Frauen im Sport oft stereotype und diskriminierende Begriffe zu finden. Die Sichtbarkeit von Sportlerinnen und die Anerkennung ihrer Leistungen erfordern daher eine klare, inklusive Sprache, die der Vielfalt und dem Können von Athletinnen gerecht wird.
Mit der Aktion «Am Ball bleiben» appelliert der SKF an Sportjournalist:innen, bei der Berichterstattung über Sportereignisse konsequent gendergerechte Sprache zu verwenden. Dies bedeutet, die Begriffe «Fussballerin» und «Spielerin» anstatt des generischen Maskulinums zu verwenden und den Begriff «Damen-Nationalmannschaft» zu meiden. «Damen» trägt nicht zur Anerkennung der sportlichen Leistung bei. Der Begriff «Spielerinnen» ist spezifischer und respektiert die Frauen als Athletinnen.
Der SKF regt dazu an, Männer und Frauen im Hochleistungssport auf gleiche Weise zu benennen und von «Spielerinnen der Nationalmannschaft» und «Spielern der Nationalmannschaft» zu sprechen, anstatt davon auszugehen, dass mit «Nationalmannschaft» stets das Team der Männer gemeint ist. In vielen Fällen, in denen die Frauen-Nationalmannschaft bereits klar bezeichnet wird (z.B. während eines Videobeitrags, der Fussballerinnen zeigt), kann einfach «die Nationalmannschaft» verwendet werden, um das Geschlecht nicht unnötig hervorzuheben, was ebenfalls zur Normalisierung von Frauen im Profisport beiträgt.
Insgesamt spiegeln sprachliche Diskriminierungen eine tief verwurzelte gesellschaftliche Vorstellung wider, dass Frauen und Männer unterschiedliche Rollen in der Gesellschaft spielen.
Die Akzeptanz gendergerechter Sprache wächst, jedoch noch nicht gleichmässig in allen Bereichen der Gesellschaft. Der SKF sieht im Gebrauch gendersensibler Sprache ein wichtiges Instrument, um die Geschlechtervielfalt sichtbar zu machen und angemessen zu repräsentieren. Die Anleitung zu gendersensibler Sprache sensibilisiert und informiert. Die darin enthaltenen zehn Tipps für gendersensible Sprache sowie eine Prise Offenheit, Neugierde und Kreativität können Menschen darin unterstützen, gendersensible Sprache zu nutzen.
Der Leistungssport, insbesondere der Fussball, ist ein Bereich, in dem dieser Sexismus sichtbar wird. So verdienen Frauen im Profifussball oft deutlich weniger Geld als ihre männlichen Kollegen, selbst wenn sie in vergleichbaren Ligen oder Turnieren spielen. Ein bekanntes Beispiel ist der Unterschied im Preisgeld bei grossen internationalen Turnieren. Fussballerinnen sind häufiger Zielscheibe sexistischer Kommentare. Bei Medienkonferenzen und Interviews sind sie häufiger Fragen zu ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise ausgesetzt, anstatt primär Auskunft über ihre sportlichen Leistungen zu geben. Die Entwicklung einer inklusiveren und gleichberechtigteren Sprache ist ein Schritt, um diese Diskriminierungen abzubauen.
Kontaktadressen für Medienanfragen
Danielle Cotten, Geschäftsleitung
danielle.cotten@frauenbund.ch, 041 226 02 16
Sarah Paciarelli, Kommunikation
sarah.paciarelli@frauenbund.ch, 041 226 02 18
SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund
Der SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund ist mit 100‘000 Mitgliedern, 17 Kantonalverbänden und 540 Ortsvereinen der grösste konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Der SKF engagiert sich für die Rechte aller Frauen in Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Politik. www.frauenbund.ch
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