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News 13.12.2023 | Frauennetzwerk – Spiritualität – Vereinsleben

Stärkung von Frau zu Frau

Die Geistliche Begleitung hat Tradition im Frauenbund. Waren es zunächst Pfarrer, so sind es heute Theolog:innen, Katechet:innen oder ehrenamtlich Engagierte aus nicht-kirchlichen Berufen, die den Ortsvereinen und Kantonalverbänden als Geistliche Begleiter:innen zur Seite stehen. Der Background und die Aufgaben der Frauen in dieser Funktion sind ganz unterschiedlich. Wir stellen sie vor! Anita Höfer ist Geistliche Begleiterin der Frauengemeinschaft Wollerau (SZ). Der SKF-Ortsverein besteht seit 1908 und zählt rund 200 Mitglieder.

Anita kommt ursprünglich aus Süddeutschland, mittlerweile ist sie Schweizerin. Seit elf Jahren ist die sozialdiakonische Mitarbeiterin im Seelsorgeraum Berg für die Pfarreien Wollerau und Schindellegi zuständig.

Was bedeutet es für dich, Geistliche Begleiterin zu sein?

Früher war der Pfarrer so genannter Präses der Frauengemeinschaft. Als diese Funktion an mich im Jahre 2016 überging, war die Frauengemeinschaft Wollerau zum ersten Mal seit über 100 Jahren vollständig in Frauenhand. Das hatte auch eine symbolisch wichtige Wirkung, für den Vorstand und für die Mitglieder. Ich bin schon viele Jahre für die Kirche unterwegs. Ursprünglich habe ich Sozialpädagogik studiert. Das sozial-karitative Wirken der Kirche ist mir wichtig und auch, dass ich meine Spiritualität einbringen kann. Meine Arbeit gestattet es mir, dass ich christliche Traditionen aber auch Momente der Achtsamkeit und der Dankbarkeit in unserer schnelllebigen Zeit in meine Arbeit integrieren kann. Das sind Bereiche, die sich auch in meiner Aufgabe als Geistliche Begleitung wiederfinden.

Welche Aufgaben übernimmst du als Geistliche Begleiterin?

In der Frauengemeinschaft Wollerau verstehen wir uns als Team. Ich persönlich fühle mich durch meine Funktion nicht anders als andere Vorstandsmitglieder. Ich nehme an Sitzungen teil, bin Teil des Vereinslebens und lasse auf diese Weise meine Sicht und Kompetenzen einfliessen. Meine Vorstandskolleginnen sind alle freiwillig engagiert und das würdige ich sehr. Mir liegt die Öffentlichkeitsarbeit am Herzen. Es ist mir wichtig, die wertvolle Arbeit des Vereins auch auf diese Weise zu stärken. Ich fasse mein Angebot als eine Stärkung von Frau zu Frau auf. Ich begleite auch in schwierigen Situationen, niederschwellig und auf Augenhöhe.

Was würde ohne deine Arbeit in der Frauengemeinschaft fehlen?

Die Schweizer:innen sind sehr bescheiden und demütig. Um die eigene Arbeit sichtbar zu machen, muss man manchmal eben auch darüber sprechen. Das fällt Schweizer:innen etwas schwer. Ich denke, dass meine deutsche Herkunft da auf gute Weise in die Vereinsarbeit hineinwirkt. Ich habe wenig Berührungsängste und schrecke auch vor so genannten Tabuthemen nicht zurück. Das ist auch wichtig für meine Arbeit als Trauerbegleiterin. So hat die Frauengemeinschaft mich im Pfarreiprojekt kindverslust.ch stark unterstützt – nicht nur mit ideeller Unterstützung, sondern auch mit einer Spende. Wir stärken uns gegenseitig.

Was würde ohne die Frauengemeinschaft in der Pfarrei fehlen?

Oh je! (lacht!) Die Frauengemeinschaft ist vielfältig unterwegs. Über das gesamte Kirchenjahr hinweg, liturgisch und spirituell. Aber auch sozial. Wir bringen Menschen zusammen. Sei es an Roratefeiern, am Weltgebetstag, Maiandachten oder aktuell beim Elisabethengottesdienst. Wir veranstalten kulturelle Anlässe, gehen ins Kino, sind kreativ unterwegs, sammeln schon mal Pilze, pflücken Kräuter oder lachen gemeinsam am Spielenachmittag.

Wusstest du, dass der SKF auch einen Kurs für Geistliche Begleiter:innen anbietet?

Ja, klar! Und ich wollte auch schon teilnehmen, aber bisher habe ich es noch nicht mit meinem Terminkalender vereinbaren können. Ich finde es super, dass der SKF diesen Kurs anbietet und so die Geistliche Begleitung in seinen Vereinen stärkt.

Merkblatt

Im Merkblatt Geistliche Begleitung der Frauengemeinschaften werden die möglichen Aufgaben, Voraussetzungen und was wichtig ist für eine gute Zusammenarbeit beschrieben.

Weiterbildung

Ein Kurs für Frauen und Männer, die die Geistliche Begleitung neu übernommen haben oder sich mit der Aufgabe intensiver auseinandersetzen wollen. Der SKF ist überzeugt, dass die spirituelle Begleitung durch eine qualifizierte Person ein Gewinn ist für die Teams, die einzelnen Frauen und die ganze Gemeinschaft. Der nächste Kurs findet am 23. April 2024 neu online statt. Zum gesamten Weiterbildungsangebot

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